Hörsturz, Tinnitus & Schwindel

Unter einem Hörsturz versteht man das plötzliche Abfallen der Innenohrhörfähigkeit, ohne dass eine äußere Ursache wie eine Mittelohrentzündung oder ein Schalltrauma vorliegt. Der Betroffene bemerkt in er Regel ein plötzliches Druckgefühl auf einem Ohr, dass sich durch einen Druckausgleich nicht beheben lässt, verbunden mit einem verminderten Hörvermögen. Töne können verzerrt klingen, häufig wird begleitend ein pfeiffendes und permanentes Ohrgeräusch, Tinnitus, wahrgenommen. Auch Drehschwindel oder ein Unsicherheitsgefühl kann auftreten.

 

Therapie der Wahl ist eine Infusionstherapie mit einerseits durchblutungsfördernden, rheologischen Medikamenten, andererseits Cortison in einem absteigenden Dosierungsschema. Infusionstherapien werden heutzutage nur noch ambulant durchgeführt. Bei leichteren Fällen mag man auch zunächst nur mit einer Tablettentherapie beginnen. Dann sollte aber kurzfristig eine Hörtestkontrolle erfolgen, um bei Nichtanschlagen auf eine Infusionstherapie zu wechseln.

 

Als weitere Therapieoption führen wir die intratympanale Corticosteroid-Therpie durch. Hierbei wird das Medikament, flüssiges Cortison, nach einem kleinen Trommelfellschnitt direkt in die Paukenhöhle eingebracht. Der Trommelfellschnitt ist minimal invasiv und wird in örtlicher Betäubung schmerzfrei durchgeführt. Die intratympanale Cortisontherapie ist in Deutschland noch relativ selten, gilt aber in vielen amerikanischen Zentren bereits als Therapie der Wahl.